Workshop für Jugendliche im Rahmen des Projektes "Unangepasst, na und? - Zivilcourage gestern und heute"
Einzelheiten
Im Rahmen des trinationalen Projektes "Unangepasst, na und?"beschäftigten sich sieben Jugendliche aus Rumänien von November2007 bis Februar 2008 mit herausragenden Persönlichkeiten derpolitischen Opposition in den 80er Jahren. In einer zweimonatigenVorbereitungsphase führten die Teilnehmer Zeitzeugengespräche undRecherchen zum Thema "Zivilcourage im Kommunismus" durch. Währendeiner 10-tägigen Begegnung in Berlin und Potsdam tauschten sich dieTeilnehmer über das Thema "Zivilcourage in der Vorwendezeit" ausund führten ihre Recherchen weiter. Anhand ihrer Arbeitsergebnissekonzipierten die Teilnehmer eigenständig Projekttage für Schülerund führten diese in ihren eigenen Ländern durch. Die sieben teilnehmenden Jugendlichen aus Rumänien gingen imRahmen des Workshops am 14. und 15. Dezember 2007 der Frage nach,welche Menschen in ihrem Land in der Vorwendezeit Zivilcouragegezeigt haben. In Gesprächen mit Zeitzeugen, durch eigenständigeRecherchen und in einem Workshop beschäftigten sie sich mit derkommunistischen Repression im jeweiligen Land und den Aktivitätender ausgewählten Zeitzeugen. Als einen Höhepunkt des Workshops besuchten die Jugendlichendie für ihren Mut bekannte Menschenrechtsaktivistin Doina Cornea.Die hierzulande berühmteste regimekritische Intellektuelle der 80erJahre veröffentlichte unter anderem mehr als 30 Beiträge im "RadioFreies Europa" unter dem Titel "Brief an diejenigen, die nichtaufgehört haben zu denken". Sie setzte sich für mehr Freiheit, fürdie Rechte der Minderheiten, für die Reform der Bildung undletztendlich - wie sie sagt - für die Wahrheit ein. Die heute80-jährige Französischdozentin wurde wegen ihrer politischenTätigkeit vom Dienst suspendiert, war Drohungen, Verhören,Inhaftierung und Prügel ausgesetzt und stand jahrelang unterHausarrest. Ihre Motti heißen "Unsere Freiheit kommt nicht vonselbst" und "Die Demokratie ist ein System, auf welches man vonmorgens bis abends aufpassen muss". Sie blieb auch nach 1989gesellschaftlich aktiv und gilt in den Augen vieler Rumänen alseine moralische Autorität. Das Projekt wurde vom Miphgasch e.V. Berlin in Kooperationmit dem Deutschen Kulturzentrum Klausenburg organisiert.